17.11.2025 08:50

Nachruf Manfred Schirrmeister

Mit großer Bestürzung mussten wir den Tod von Manfred Schirrmeister zur Kenntnis nehmen. Er starb im Oktober nach kurzer schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie.

Manfred Schirrmeister hat sein ganzes Leben dem Schwimmsport in seinen verschiedenen Facetten gewidmet. Als Kind und Jugendlicher war er leidenschaftlicher Schwimmer und Wasserballer. Seine Bundeswehrzeit absolvierte Manfred dann auch in der Sportförderkompanie Warendorf. Seine zukünftige Ehefrau Heike war Kunstschwimmerin und brachte Manfred fortan auch mit dieser Disziplin des Schwimmsports in Kontakt. Eine Verbindung, die sehr nachhaltig auch heute immer noch wirkt. Gemeinsam baute das Ehepaar Schirrmeister Ende der siebziger Jahre die Synchronschwimm-Abteilung in Bochum auf. Bis heute ist dieser Standort einer der führenden in Deutschland in dieser Sportart. Manfred Schirrmeister war hier immer der leitende Kopf und unterstützte seine Frau Heike als leitende Trainerin der Abteilung. Auch das Schwimm- und Konditions-Training der Bochumer Synchronschwimmerinnen leitete Manfred an. Er ließ sich zum Wertungsrichter ausbilden und wurde in den folgenden Jahren nicht nur landes- und bundesweit, sondern auch international als DSV-Wertungsrichter eingesetzt. Bis 1994 begleitete Manfred Schirrmeister DSV-Mannschaften zu internationalen Wettkämpfen und Europameisterschaften, um seine Fachkenntnisse als internationaler Wertungsrichter einzubringen. Das DSV-Olympia-Duett für Seoul 1988 wurde von Manfreds Frau Heike trainiert, während er selbst alle organisatorischen Dinge rund herum regelte. Er war zudem der immer positiv eingestellte Motivator und Motor des gesamten Projekts. Wie wichtig Manfred Schirrmeister hierbei war, verdeutlichen die Worte von Gerlind Scheller (DSV-Olympia-Teilnehmerin 1984 und 1988):

„Mit großer Trauer, aber auch tiefer Dankbarkeit nehme ich Abschied von meinem ehemaligen Trainer und Freund Manfred. Er war weit mehr als nur ein Coach – er war ein Mensch, der mit seiner positiven und optimistischen Art jeden motivieren konnte. Manfred hat für das Synchronschwimmen gebrannt und uns immer wieder gezeigt, was Leidenschaft, Teamgeist und Durchhaltevermögen bedeuten. Er hat an uns geglaubt – selbst dann, wenn etwas fast unmöglich schien. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als mir der deutsche Meistertitel in der Gruppe vor den Isarnixen unerreichbar vorkam. Doch Manfred war überzeugt, dass wir vier es schaffen konnten – und sein Glaube an uns hat uns getragen.

Sein Humor war legendär: Er wettete einmal mit mir, dass er sich seinen stets getragenen Vollbart abrasieren würde, wenn ich es ins Olympiafinale in Seoul schaffen würde. Am Flughafen bei unserer Rückkehr überraschte er uns damit. Solche Momente zeigten seine Mischung aus Spaß, Ernst und echtem Vertrauen in unsere Fähigkeiten.

Manfred war mein Schwimmtrainer, aber auch weit darüber hinaus ein wichtiger Teil meines Lebens. Nach meiner aktiven Zeit hat er noch viele Jahre als Wettkampfrichter gewirkt und damit seine Liebe zum Sport weitergegeben. Wir haben nicht nur im Training, sondern auch im Leben viel miteinander geteilt – mehr als zwei Jahre lang haben wir sogar in einer Wohngemeinschaft in einer alten Schule zusammengelebt. Wir wohnten in mehreren Klassenzimmern, gemeinsam mit vielen Größen des Schwimm-, Synchron- und Wasserballsports – sogar die Toilette auf dem Gang störte uns nicht. Es war eine besondere, intensive Zeit voller Gemeinschaft, Lachen und gegenseitiger Unterstützung – so wie echte Freunde es erleben.

In den letzten Jahren sind wir gemeinsam gewandert. Besonders lebendig bleibt mir die Erinnerung an eine gymnastische Einheit, die Manfred uns mit viel Humor bei strahlendem Wetter– mitten in einem Flussbett vor der Zugspitze gegeben hat. Diese Momente stehen sinnbildlich für Manfreds Lebensfreude, seine Begeisterung und seine unerschütterliche positive Energie.

Neben seiner sportlichen Leidenschaft war Manfred auch beruflich mit großem Engagement tätig – als Versicherungskaufmann hat er uns mit Rat und Tat unterstützt, immer bereit zu helfen, wenn jemand Fragen oder Sorgen hatte. Seine Hilfsbereitschaft zeigte sich auch im Alltag: So habe ich von Heike und Manfred, einst fast geschenkt, einen alten weißen Toyota bekommen – ein Zeichen ihrer Großzügigkeit und Herzlichkeit, die weit über den Sport hinausging.

Manfred hinterlässt Spuren in meinem Herzen. Er war ein Mensch, der an das Gute geglaubt hat, der andere stark machte und allen zeigte, wie man mit Leidenschaft lebt.

Danke, Manfred, für alles, was du mir gegeben hast – im Wasser, an Land, in den Bergen, im Leben… Du wirst mir fehlen; aber du wirst mir immer in Erinnerung bleiben.

Lebe wohl!

Gerlind“

Nicht nur der Schwimmsport mit all seinen Fachsparten begeisterte Manfred Schirrmeister. Er war auch begeisterter Fußballer und Fan-Mitglied in seinem Heimatverein DSC Arminia Bielefeld. Auch seine Familie steckte er mit dieser Leidenschaft an und gemeinsam besuchten sie Spiele seines Lieblings-Clubs. In seiner Wahlheimat Steinhausen (Büren) engagierte Manfred Schirrmeister sich im ansässigen Sportverein bis zuletzt nicht nur in der Leitung, sondern auch als Fußballer und Übungsleiter z.B. im Seniorensport. Auch hier begeisterte er mit seiner herzlichen und positiven Art und motivierte viele zum regelmäßigen Sporttreiben.

Seine plötzlich erkannte schwere Krankheit ertrug Manfred Schirrmeister mit bewundernswerter Fassung. Er verlor auch in den schwierigsten Stunden seines Lebens nicht den Mut und seine positive Grundeinstellung. Am Ende schlief Manfred friedlich ein. Seine Ehefrau Heike und seine zwei erwachsenen Kinder waren an seiner Seite.

Manfred Schirrmeister wurde am 14. November unter großer Anteilnahme von Familie und Freunden in Steinhausen beigesetzt. Für alle stellt Manfreds Tod ein großer Verlust dar. Den zu überwinden wird viel Kraft und Zeit brauchen. Die Familie verabschiedete sich mit einem Satz, der für alle spricht:

„Wer ihn kannte, weiß, was wir verloren haben.“

Ruhe in Frieden, lieber Manfred, und Danke für Alles!

27.06.2024

Demokratisch - Offen - Zukunftsfähig

Positionierung und Handlungsempfehlung zum Umgang mit antidemokratischen, populistischen und extremen Parteien, Gruppierungen und Akteur*innen

Als Dachorganisation des Schwimmsportes in NRW und als größter Landesschwimmverband Deutschlands setzen wir uns zusammen mit unseren Mitgliedsvereinen für eine weltoffene, tolerante, vielfältige und demokratische Gesellschaft ein.

Menschenverachtenden, rassistischen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Haltungen und Handlungen werden wir weiterhin deutlich widersprechen und ihnen keinen Raum im Sport geben. Wir fördern durch unsere Arbeit Chancengerechtigkeit sowie Integration und Inklusion.

Zum Umgang mit antidemokratischen Strömungen und menschenverachtenden Haltungen haben Präsidium und Verbandsbeirat für den Schwimmverband NRW (SV NRW) und seine Schwimmjugend (SJ) in Positionspapier verabschiedet, wleches als HAndlunsgempfehöung für den Umgang mit antidemokratischen, populistischen und extremen Parteien, Gruppierungen und Akteur*innen dienen soll.

Wir appellieren an unsere Mitgliedsvereine im Sinne des Schwimmsports und einer demokratischen, diskriminierungsfreien Gemeinschaft antidemokratischen, populistischen und extremistischen Bestrebungen sowie menschenverachtenden Haltungen ebenso entschieden entgegenzutreten und die beschlossenen Maßnahmen zu unterstützen.

Zum Positionspapier

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