Menschen aus neun verschiedenen Herkunftsländern werden zu Schwimmlehrerassistent*innen ausgebildet

Die erste Schwimmlehrerassistent*innen-Ausbildung speziell für Geflüchtete und/oder Menschen mit Migrationshintergrund des Schwimmverbandes NRW ist am 26.09.2023 erfolgreich gestartet. Mit dabei sind 20 Teilnehmer*innen, die aus insgesamt neun verschiedenen Ländern kommen. Dank des Förderprogramms „Willkommen im Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Landessportbundes NRW ist die Teilnahme für die zukünftigen Schwimmlehrerassistent*innen kostenfrei. Ziel des Lehrgangs ist, Menschen mit Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrung für die Arbeit in den Schwimmvereinen zu qualifizieren.

Während des digitalen Informationsabend am 26.09.2023 hatten die Teilnehmer*innen erst einmal Gelegenheit, sich untereinander und die Referent*innen kennenzulernen. Mit dabei ist u.a. ein Bauingenieur-Student, der seit acht Monaten in Deutschland lebt und schon in Ägypten als Schwimmtrainer tätig war. Eine junge Ukrainerin hat in ihrem Heimatland als Pädagogin gearbeitet, eine andere ist ehemalige Leistungsschwimmerin. Beide leben seit ca. einem Jahr in Deutschland. Weitere Teilnehmer aus Marokko und Syrien sind bereits beim Internationalen SportClub AlHilal in Bonn als Rettungsschwimmer tätig und möchten nun auch Schwimmkurse begleiten. Ein Teilnehmer aus Algerien wird von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Flüchtlingshilfe aus Langenfeld begleitet. Eine Teilnehmerin aus Griechenland, die seit ca. 5 Jahren in Deutschland lebt und mit Flüchtlingsunterkünften zusammengearbeitet hat, ist bereits als Übungsleiterin im Schwimmen aktiv. Zwei Brüder mit türkischen Wurzeln, die in Gelsenkirchen leben, möchten das Angebot des Breitensportvereins, in dem sie sich engagieren ausbauen und v.a. für die Kinder auch Angebote im Wasser realisieren. Weitere Teilnehmer*innen, die ehemalige Leistungsschwimmer sind, kommen aus dem Iran oder Kasachstan.

„Die vielen verschiedenen Herkunftsländer sowie die Tatsache, dass die Teilnehmer*innen erst acht Monate oder schon 27 Jahre in Deutschland leben, sind für den Austausch untereinander besonders wertvoll. Viele Teilnehmer*innen sind schon in verschiedenen Schwimmvereinen oder -abteilungen verankert und möchten beim Anfängerschwimmen helfen. Vor allem die Kinder, die selbst einen Migrationshintergrund und/oder Fluchterfahrungen haben, liegen ihnen am Herzen“, resümiert Julia Abraham, Fachkraft für Integration durch Sport beim Schwimmverband NRW, die Auftaktveranstaltung.  Unterstützt wird sie von Isabella Petek (Lehrerin an einem Berufskolleg mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation) und Vadim Tsypkin (Sport- und Schwimmlehrer, sowie langjähriger Referent des Schwimmverbandes NRW). Bis Ende Oktober werden die 20 Teilnehmer*innen bei wöchentlichen Online-Meetings durch die eLearning-Phase begleitet. Bis Mitte November schließen sich dann drei Präsenztage an, an denen die Themen Wassergewöhnung, -bewältigung und -sicherheit im Fokus stehen. Im nächsten Jahr sollen weitere Schwimmlehrerassistent*innen-Ausbildungen für Geflüchtete und/oder Menschen mit Migrationshintergrund stattfinden – Interessierte können sich unter j.abraham@schwimmverband.nrw melden.